In der dynamischen Wirtschaftswelt von heute sind traditionelle, isolierte Methoden der Finanzplanung oft überholt und unzureichend. Die monatliche Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) allein kann die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens meist nicht mehr zuverlässig abbilden. Hier setzt die integrierte Finanzplanung an, die eine präzise Prognose und Steuerung der finanziellen Zukunft eines Unternehmens ermöglicht.
In diesem Artikel erfahren Sie, was die fünf wichtigsten Vorteile einer softwaregestützten integrierten Finanzplanung sind und wie sie Ihnen hilft, den finanziellen Kurs Ihres Unternehmens aktiv zu gestalten, anstatt nur auf Herausforderungen zu reagieren.
Was ist integrierte Finanzplanung?
In vielen (insbesondere kleinen und mittleren) Unternehmen sind die strategische Unternehmenssteuerung und die Finanzplanung immer noch voneinander getrennt. Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) wird isoliert betrachtet. Häufig wird nur eine einjährige Ergebnisplanung und, wenn überhaupt, eine separate Liquiditätsvorschau erstellt. Eine Bilanzplanung findet nur rudimentär statt.
Für einen anderen Ansatz steht die integrierte Finanzplanung. Sie bedeutet im Kern, dass die einzelnen Planelemente – Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) sowie Bilanz und Liquiditätsrechnung – nicht isoliert betrachtet werden, sondern ein geschlossenes System, eine Einheit, bilden.
Die integrierte Finanzplanung stellt darüber hinaus die zukünftige Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage dar. Dabei werden nicht nur die zukünftig geplanten Unternehmensergebnisse aufgezeigt, sondern auch die Eigen- und Fremdkapitalstrukturen sowie die Cashflows und damit natürlich auch die daraus resultierende Kapitaldienstfähigkeit.
Anlässe für eine integrierte Finanzplanung
Die Notwendigkeit einer integrierten Finanzplanung in Unternehmen wird heute mehr denn je durch aktuelle Entwicklungen getrieben. Herausforderungen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, der Umgang mit globalen Marktveränderungen, die Anpassung an neue Arbeitsmodelle sowie die Bewältigung strengerer und sich ständig ändernder regulatorischer Anforderungen machen eine flexible und vorausschauende Finanzplanung unabdingbar.
Zugespitzt gesagt: Es ist gefährlich, sich nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu verlassen. Eine solche isolierte Betrachtung bietet keine ganzheitliche Sicht auf die finanzielle Gesundheit Ihres Unternehmens – strategische Fehlentscheidungen sind oft die Folge. Ohne eine integrierte Sicht auf die Finanzen können Sie im Rahmen Ihrer Unternehmensplanung nicht vorhersagen, wie sich entscheidende Faktoren wie Cashflow, Ertragslage oder wichtige Bilanzdaten entwickeln werden.
Das ist der große Vorteil einer integrierten Finanzplanung: Sie ermöglicht es, schnell auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und proaktiv Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Stabilität zu ergreifen. Gerade in Krisenzeiten ist dies ein großer Mehrwert.
Beispielsweise können CFOs mit einer integrierten Finanzplanung Finanzierungslücken frühzeitig erkennen oder Schwankungen im Working Capital antizipieren.
Aber nicht nur in Krisenzeiten ist eine integrierte Finanzplanung von Bedeutung. Grundsätzlich ist es immer wichtig, einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens zu haben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Darüber hinaus ermöglicht eine integrierte Finanzplanung Banken, Stakeholdern, Kredit- und Kapitalgebern eine bessere Einschätzung Ihrer Liquiditätssituation. Sie ist daher ein Muss, wenn Sie Kapitalgeber durch Transparenz in Ihrer Finanzplanung überzeugen wollen.
Gesetzliche Anforderungen an eine integrierte Finanzplanung: Was CFOs wissen müssen
Eine integrierte Finanzplanung ist auch wichtig, um bestimmte gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Diese Vorgaben sorgen für Transparenz und Stabilität, insbesondere bei haftungsbeschränkten Gesellschaftsformen. Es soll sichergestellt werden, dass die Unternehmen finanziell gesund sind und ihre Geschäfte auf einer soliden Basis führen.
Gesetzliche Grundlagen: Die Geschäftsführung muss allgemeine Sorgfaltspflichten beachten (§ 43 GmbHG, § 93 AktG) und spezielle Berichtspflichten erfüllen, die eine Unternehmensplanung erfordern (§ 90 Abs. 1 AktG).
Neuregelungen durch das StaRUG: Das ab 2021 geltende Gesetz betont die Früherkennung bestandsgefährdender Risiken und die Bedeutung einer soliden Liquiditätsvorschau (§ 91 Abs. 2 AktG), insbesondere bei Anzeichen einer möglichen Zahlungsunfähigkeit.
Bedeutung der Liquiditätsvorschau: Sie dient als Frühwarnsystem für die finanzielle Stabilität des Unternehmens und zeigt auf, ob das Unternehmen in den nächsten Monaten in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Die Kenntnis dieser Anforderungen ist für CFOs und Finanzverantwortliche essentiell, um Compliance zu gewährleisten und das Unternehmen finanziell stark und zukunftssicher zu machen.